Migräne ist sehr viel mehr als „nur“ Kopfschmerzen…….!
Eine Migräneattacke kann bis zu 72 Stunden anhalten, wird meist von Übelkeit , evtl. mit Erbrechen, Licht- Geräusch – und Geruchsempfindlichkeit begleitet. Der Schmerz ist oft pochend, hämmernd, und kann jederzeit auftreten. Meistens müssen während einer Migräneattacke alle Handlungen unterbrochen werden. Die ausgeprägten Symptome zwingen Betroffene oft, sich hinzulegen, alles abzudunkeln, und einen möglichst ruhigen, geruchsfreien und dunklen Ort aufzusuchen.
Migräne ist eine Anfallserkrankung und aktuell nicht heilbar.
Migräne beruht (wahrscheinlich) auf einer besonderen Reizverarbeitung des Gehirns. Diese Besonderheit ist genetisch veranlagt, es sind bisher viele Genorte gefunden worden, die mit erhöhter Migränewahrscheinlichkeit einhergehen. Menschen mit Migräne haben also ein sog. „Migränegehirn“ und nehmen Reize früher und schneller wahr und verarbeiten diese auch schneller im Vergleich zu Menschen ohne Migräne (also ohne diese genetische Veranlagung ).
Migräne ist eine primäre Kopfschmerzerkrankung, die häufig ist. Im zeugungsfähigen Alter sind mehr Frauen als Männer betroffen. Natürlich können schon Kinder Migräne haben. Sie ist eine eigenständige neurologische Erkrankung. Das heißt, Migräne ist nicht die Folge einer „Ursache“, die erst noch gefunden und behoben werden muss. Die Ursache der Migräne ist die Migräne selbst, also die genetische Veranlagung auf Reize besonders empfindlich zu reagieren.
Dadurch benötigt das „Migränegehirn“ sehr viel Energie. Und die Migräneattacke ist quasi die Folge des Energiezusammenbruchs der Nervenzellen im Gehirn. Dabei muss das auslösende Ereignis nicht immer in direktem zeitlichen Zusammenhang mit der Migräneattacke stehen.
Man kann sich das eher wie ein plötzlich überlaufendes Fass vorstellen. Irgendwann ist das Fass voll und dann wird die „Migränekaskade“ in Gang gesetzt.
Weltweit und auch in Deutschland sind Migränebetroffene unterdiagnostiziert, unterversorgt, oft falsch therapiert und größtenteils stigmatisiert.
Obwohl Migräne laut WHO eine der Erkrankungen ist die im „Burden of Disease“ mit am behindernsten ist.
Da Migräne nicht heilbar ist, steht die Prophylaxe und Therapie der Migräneattacken im Vordergrund. Beides kann medikamentös und/oder mit zusätzlichen Methoden erfolgen. Migränebetroffene benötigen damit ein gutes Energiemanagment und oft eine multimodale Therapie.